Auf der
Tutzinger Brahmspromenade erinnert seit 1933, dem
100. Geburtstag von Johannes Brahms (1833 -
1897), der massive Gedenkstein an den bekannten
Komponisten und seinen mehrmonatlichen Aufenthalt
am Starnberger See. Johannes
Brahms war im Sommer 1873 nach München gereist,
um den Dichter Paul Heyse kennen zu lernen. Bei
dieser Gelegenheit kam er, mehr zufällig, auch
nach Tutzing. Offensichtlich gefiel es ihm hier
gut, daß er wiederkam und mehrere Monate hier
wohnte. »Tutzing ist weit schöner, als wir uns
neulich vorstellen konnten .... für gewöhnlich
ist der See blau, doch schöner, tiefblauer als
der Himmel, dazu die Kette schneebedeckter Berge
- man sieht sich nicht satt ...« schrieb er
damals an einen befreundeten Dirigenten. »Meine
Adresse ist Tutzing und das ist eine sehr schöne
Adresse.«
Johannes
Brahms wohnte in den Sommermonaten 1873 in der
Villa Amtmann, unweit der Seepromenade. Das 1871
errichtete Gebäude wurde als Pension und
Gasthaus genutzt und ist auch unter der
Bezeichnung »Brahms-Haus« (Hauptstraße 74 beim
Fischergassl) bekannt. Bilder vom Brahmshaus
finden Sie unten auf dieser Seite, auf der Seite "Marienstraße
& Fischergassl" sowie bei Commons.Wikimedia. Die
Pension Amtmann war damals vorwiegend von
englischen Damen belegt, die sich als glühenden
Verehrerinnen des großen Komponisten zeigten.
Brahms musizierte auch mit dem Sänger-Ehepaar
Therese und Heinrich Vogl, beide berühmte
Wagner-Interpreten, und konnte in deren herrlich
gelegenem Pavillon (Brahms-Pavillon,
Marienstraße 12) nahe der heutigen
Brahmspromende, ungestört arbeiten. Die
Verbindung zwischen Brahms und dem Ehepaar Vogl
hatte der reiche Verleger Hallberger hergestellt,
der damals immer wieder Künstler, Freunde und
Bekannte nach Tutzing holte. Bilder vom
Brahms-Pavillon finden Sie zurzeit auf der Seite "Schiffsanlegestelle
Tutzing". Eine separate Seite vom
Brahmshaus und Brahms-Pavillon ist geplant.
Während
seines Tutzinger Sommeraufenthaltes publizierte
Johannes Brahms die beiden Streichquartette in C
und A Moll op. 51, schuf das 3. Streichquartett
in B-Dur op. 67, schrieb einige Lieder und
komponierte die Haydn-Variationen, op. 56 a/b.
Nach dieser fruchtbaren Kompositionsarbeit in
Tutzing erhält Brahms im Dezember vom bayrischen
König den Maximilian-Orden für Kunst und
Wissenschaft.
Seit
1997 finden jährlich die Tutzinger Brahmstage statt.
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